Ossip Emiljewitsch Mandelstam war ein bedeutender russischer Dichter und Schriftsteller, der von 1891 bis 1938 lebte. Er wurde am 15. Januar 1891 in Warschau, Polen, geboren und wuchs in einer jüdisch-russischen Familie auf. Mandelstam studierte einige Zeit Medizin und reiste dann nach Heidelberg, Deutschland, wo er sich für Literatur und Kunst interessierte.
Er wurde Teil der literarischen Bewegung des "Akmeismus", die sich gegen den symbolistischen Stil der russischen Dichtung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wandte. Mandelstam war bekannt für seine präzise und genaue Sprache, seine meisterhafte Verwendung von Rhythmus und sein Spiel mit Kontrasten und Bildern.
Seine Gedichte wurden zuerst in Zeitschriften veröffentlicht, später aber auch in Buchform. Mandelstam veröffentlichte mehrere Gedichtsammlungen, darunter "Stone" (1913), "Tristia" (1922) und "Voronezh Notebooks" (1936). Er wurde für seine literarische Kritik und seine politische Haltung bekannt, die mit den sowjetischen Machthabern der Zeit nicht übereinstimmte.
In den 1930er Jahren geriet Mandelstam ins Visier der sowjetischen Regierung, die seine Werke als anti-sowjetische Propaganda ansah. Er wurde mehrmals inhaftiert und verbannt, wodurch seine Gesundheit und sein Wohlbefinden stark beeinträchtigt wurden. Am 27. Dezember 1938 starb Mandelstam im Gulag-System, einem System von Arbeitslagern in der Sowjetunion.
Nach seinem Tod geriet Mandelstams Werk für einige Zeit in Vergessenheit, wurde aber später als eines der herausragenden Beispiele der russischen Lyrik des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Seine Gedichte wurden sowohl in Russland als auch international hochgelobt und erhielten posthum zahlreiche Preise und Anerkennungen.
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